Staubsaugerroboter selber bauen

Einen Staubsaugroboter kann man sich natürlich auch selbst bauen. Allerdings wird der selbstgebaute Saugroboter in den meisten Fällen wohl nicht an die Leistung einer kommerziell erhältlichen Maschine heranreichen können. Beim Bau eines Saugroboters sollte viel mehr der Weg das Ziel sein, als letztendlich das eigentliche Ergebnis. Damit ist das Projekt automatischer Staubsauger auch eher für technikbegeisterte Menschen zu empfehlen, die Spaß am Bauen und Tüfteln haben. Denn am Anfang des eigenen Saugroboters steht natürlich die Konstruktion. Und diese darf nicht unterschätzt werden, ist sie doch nachher neben der ganzen Logik, einer der wichtigsten Teile des Saugroboters.

Antrieb des eigenen Roboters

Am Anfang steht natürlich die Frage, wie sich der Roboter überhaupt bewegen soll. Auf Ketten, wie eine Raupe, oder ganz normal auf Rädern. Natürlich muss man dann auch beachten, wie die Mobilität auf den unterschiedlichen Böden aussieht. Bei den kommerziell erhältlichen Staubsaugroboter werden momentan nur Räder eingesetzt und zwar jeweils zwei Stück. Wer sich an diesem Design orientieren möchte, der findet auf eBay einige Bausätze, wie z.B. der hier, der sich gut als Ausgangsbasis eignen könnte.

Staubsauger + Roboter

Auf die Konstruktion kommt dann der eigentliche Staubsauger. Auch hier kann man wieder seine Kreativität freien Lauf lassen. Am einfachsten wird aber sein, einen angepassten Handstaubsauger auf den eigenen „Roboter“ zu platzieren.

Das Herz des eigenen Staubsaugroboters

Das eigentliche Herz eines eigenen Roboters dürften aber die ganzen Sensoren sein, die die Konstruktion Leben einhauchen. Das fängt schon mit der Steuerung an. Soll man selbst entscheiden können wohin er fährt oder darf er sich frei bewegen. Bei letzteren braucht man natürlich eine entsprechende Logik, damit der Saugroboter weiß, wo er saugen soll. Bei sich autark bewegenden Roboter bietet sich für den Anfang an, den Roboter einfach so lange fahren zu lassen, bis er an ein Hindernis stößt. In diesem Fall dreht sich der Roboter um die eigene Achse (z.B. 45 Grad) und bewegt sich wieder so lange bis er auf ein Hindernis stößt um sich wieder zu drehen. Dabei wird intern eine Karte der Umgebung erstellt, mit den Daten die der Roboter während seiner Arbeit sammelt. Eine andere Taktik ist, dass sich der Roboter von seiner Ausgangslage spiralförmig durch den Raum navigiert. Auch das „wilde“ herumfahren ist eine Fahrstrategie, die selbst von kommerziellen Produkten angeboten wird.

Neben diesen Bewegungsabläufen, die intern durch einen Algorithmus im Roboter bestimmt werden, müssen vor allem Sensoren die nötigen Daten dafür liefern. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, so lange es denn technisch machbar ist. Von den schon angesprochenen einfachen Bumpers, kann man auch auf Whiskers (Fühler) zurückgreifen, aber auch Infrarotsensoren und Ultraschallsensoren eröffnen ganz neue Möglichkeiten.

Tipp: Lego Mindstorms als optimaler Start

Eigener Staubsaugroboter mit Lego Mindstorms basteln

Einen Staubsaugroboter komplett von Grund auf zu konstruieren, ohne vorherige Robotererfahrung zu haben, ist eine sehr große Herausforderung. In diesem Fall bietet es sich an schon auf vorgefertigte Baukästen zurückzugreifen. Damit hat man die benötigten Bauteile schon einmal an der Hand und verzettelt sich nicht. Mein absoluter Tipp ist dabei eins der Lego Mindstorms-Sets. Wer jetzt denkt, das wäre etwas für Kinder, weil dort Lego draufsteht, der irrt gewaltig. Die Lego Mindstorms-Sets haben fast alles um einen Staubsaugerroboter zu konstruieren. Beim Lego Mindstorms 31313 - Mindstorms EV3 ist beispielsweise der Mittelpunkt der sogenannte intelligente EV3-Stein mit leistungsstarkem ARM9 Prozessor, USB-Port für WiFi und Internetverbindung, Micro-SD-Kartenleser, beleuchteten Tasten und 4 Motoranschlüssen. Daran vier Räder geschraubt, schon hat man das Fahrgestell des eigenen Staubsaugroboters, das man nun noch nach eigenen Vorstellungen in der einfach zu lernenden Programmiersprache programmieren muss. Dafür stehen unter anderem Farbsensor, Berührungssensor und selbst ein Infrarotsensor bereit, mit dem man sich austoben kann. Für alle Roboterneulige kann ich das nur empfehlen, da man auch mit den Teilen sonst viel herumexperimentieren und lernen kann.

Fazit

Ein eigener Saugroboter ist ein schönes Projekt, in dem man endlich mal wieder kreativ sein kann. Das tolle daran ist, dass wenn man erst einmal dabei ist auf Probleme stoßen wird, die man davor nicht gesehen hat und man sich dann wiederum überlegen muss, wie man diese löst. Die Faszination Staubsaugerroboter bekommt damit ganz neue Dimensionen. Probiert es einfach aus und stellt euch dieser Herausforderung! Wer selbst schon ein solchen Roboter gebaut hat, der kann sich ja gerne mal bei mir melden. Ich würde mich freuen, eure Werke begutachten und vielleicht auch hier auf der Website vorstellen zu dürfen.